Den Hauptschulabschluss in der Tasche: Die Absolventen der Bildungsprojekte der Waldhaus Jugendhilfe Hildrizhausen Foto: red
Artikel vom 16. August 2019, Kreiszeitung Böblinger Bote
HILDRIZHAUSEN (red). Immer mehr Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss, 2017 lag der Bundesdurchschnitt bei 6,9 Prozent. Diesem Trend wirkt die Waldhaus Jugendhilfe in Kooperation mit der Theodor-Heuss-Schule Böblingen bereits seit vielen Jahren mit den Bildungsprojekten „ProWerk“ und „Oriental“ entgegen. Neun Jugendliche schafften durch diese Maßnahmen in diesem Jahr ihren Hauptschulabschluss. Sieben davon kamen aus dem Projekt ProWerk, das über die Jugendhilfe im Landkreis Böblingen finanziert wird und als berufsorientierende Vorbereitung auf den externen Hauptschulabschluss konzipiert ist.
„Die chancengeminderten Jugendlichen werden dabei in einer kleinen Gruppe unterrichtet“, beschreibt Uwe Seitz, Waldhaus Bereichsleiter der Jugendberufshilfe, „neben dem normalen Unterricht absolvieren die Schüler zugleich Arbeitsprojekte. Dies ist ein wichtiger pädagogischer Baustein.“ Denn der Bedarf der jungen Menschen wechsele zwischen Arbeiten und Lernen, auf keine andere Weise würden sie laut Seitz sonst den Schulabschluss schaffen.
Individueller Start ins Berufsleben
„Damit können wir individuell auf die Jugendlichen eingehen und ihnen einen Start ins Berufsleben ermöglichen, mit Schulleiter Felix Bubner und seinem Kollegium haben wir einen klasse Kooperationspartner an unserer Seite“, so Uwe Seitz weiter.
Zusätzlich zu den sieben ProWerk-Absolventen haben zwei Jugendliche der Waldhaus Intensivwohngruppe ihren Hauptschulabschluss über das Programm „Oriental“ geschafft. Die Intensivgruppe in der Stammeinrichtung in Hildrizhausen ist eine Alternative zur geschlossenen Unterbringung für männliche Jugendliche ab 14 Jahren, die bereits auf die schiefe Bahn geraten sind oder massiv zu geraten drohen. „Diese männlichen Jugendlichen, weigern sich teilweise hartnäckig, in die Schule oder zur Arbeit zu gehen“, schildert Seitz, „innerhalb von Oriental werden diese Jugendlichen von Mitarbeitern und Lehrern der Waldhaus Jugendhilfe beschult, die Nähe zur Betreuung ist hierbei enorm wichtig.“
Der Notendurchschnitt in diesem Jahr lag bei beiden Projekten zwischen 2,0 und 3,6. Keiner der Prüflinge brach die Schulfremdenprüfung ab. „Ein toller Erfolg“, sind auch die Verantwortlichen im Waldhaus zufrieden.