Das Jugendhaus Neon in Weil im Schönbuch läuft beinahe im Normalbetrieb – Hygieneregeln dominieren aber auch hier. Das Sport- und Freizeitcamp Ende August findet in vier Gruppen statt.

Artikel vom 14. August 2020 – 08:00
Von Holger Schmidt
WEIL IM SCHÖNBUCH. „Jeder kann kommen und gehen wie er möchte“, atmet Mahendra Scharf erleichtert auf. Nach Wochen der coronabedingten Schließung und der noch eingeschränkten Öffnung nach den Pfingstferien ist das Weil im Schönbucher Jugendhaus „Neon“ im Untergeschoss des „Hauses der Musik“ an der Seesteige im Rahmen der dritten Corona-Verordnung zur Jugendarbeit jetzt fast wieder im normalen Betrieb. Lediglich in eine Anwesenheitsliste müssen sich die Gäste – meist zwischen 11 und 21 Jahren – eintragen und öfter die Hände waschen, während Masken in der Jugendarbeit ohnehin nie Pflicht waren.
Die Monate März bis Mai aber stellten für die Jugendsozialarbeit keine einfache Zeit dar. „Wie können wir trotz Lockdown ansprechbar sein?“, lautete die spannende Frage für Mahendra Scharf und ihre Kollegin Simone Blech. Ihre Antwort: Die sozialen Medien Facebook und Instagram. Für drei Altersgruppen – ab zehn Jahren, zwischen sechs und zehn Jahren und unter sechs Jahren – gab es mehrmals wöchentlich Anleitungen zum Basteln, Spielen und für Workouts, Quiz und Umfragen. „Wir wollten auch versuchen, die Eltern und damit unser gesamtes Gemeinwesen während dieser schwierigen Zeit zu unterstützen“, beschreiben die Initiatorinnen die dahinter stehende Motivation.
An die 50 Kinder und Jugendliche nehmen Online-Angebote wahr
Zwischen 40 und 50 teilnehmende Kinder und Jugendliche, mehr als normalerweise regelmäßig ins Jugendhaus kommen, zeigten, dass sie mit ihren manchmal täglichen Posts genau richtig lagen. „Bei unseren Rundgängen im Freien haben wir dagegen nie mehr als die erlaubten zwei Jugendlichen zusammen angetroffen“, stellen sie dem Weiler Nachwuchs trotz dessen mitunter kritischem Nachdenken über die angeordneten Maßnahmen ein gutes Zeugnis für die Phase der ganz strengen Kontaktbeschränkungen aus.
Viel Hirnschmalz haben Mahendra Scharf und Simone Blech auch für die Organisation des alljährlichen Sport- und Freizeitcamps aufgewendet, seit am 1. Juli klar war, dass es auch wirklich stattfindet. „Das große Miteinander coronagerecht umzuwandeln ist die Herausforderung“, unterstreicht die engagierte Jugendsozialarbeiterin. Zwar dürfen auch in diesem Jahr wie gewohnt 40 Kinder und Jugendliche beim großen Camp vom 24. August bis 4. September dabei sein – doch werden sie nicht wie bisher 14 gemeinsame Tage überwiegend im Weiler Sportzentrum verbringen, sondern in vier Zehnergruppen geteilt, die sich dezentral an wechselnden anderen Orten aufhalten, um die Infektionsgefahr weiter zu minimieren.
Außer dem Sport- und Feriencamp gibt es weitere Sommerferienangebote zum Bespiel immer donnerstags von 18 bis 20 Uhr beim Schützenverein Breitenstein oder an diesem Freitagnachmittag, 14. August, beim Tennisclub Weil im Schönbuch.
„Jeder Verein kann etwas anbieten“, stellt Mahendra Scharf mit Blick auf die sicher geringere Zahl der Urlaubsreisenden 2020 klar – natürlich alles im Rahmen der jeweils geltenden Corona-Verordnungen für die Jugendarbeit. Und auch das Jugendhaus bleibt wie gewohnt mittwochs und donnerstags von 15 bis 20 Uhr als Anlauf- und Treffpunkt offen.