Leben in Grafenau: Gelungener Neustart mit Jugendforum
Die Pandemie hat auch die Jugendarbeit in Grafenau eingeschränkt. Mit der Premiere eines neuen Beteiligungsformates trifft die kommunale Jugendsozialarbeit den Nerv der Jugendlichen. Bürgermeister Martin Thüringer freut sich über 50 junge Gäste und will Wünsche ernst nehmen.
Kreiszeitung Böblinger, Matthias Weigert 24.05.2022
An den Thementischen wurde eifrig diskutiert und Bürgermeister Martin Thüringer hörte genau zu. Foto: Stefanie Schlecht/sts
Sandra Leismann, Sabine Ekenja und Franziska Enders sind glücklich. Mit so viel Interesse hatten die drei von der kommunalen Jugendsozialarbeit nun wirklich nicht gerechnet. Mehr als 50 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren waren am Freitagabend in den Döffinger Graf-Ulrich-Bau zum ersten Grafenauer Jugendforum gekommen, um sich zu beteiligen und ihre Meinung einzubringen.
Der Grafenauer Bürgermeister Martin Thüringer, das Team der kommunalen Jugendsozialarbeit sowie 16 Jugendleiterinnen und Jugendleiter aus Vereinen sowie öffentlichen Einrichtungen standen Rede und Antwort und hörten auch genau zu.
Persönliche Einladung wirkte
Die große Resonanz lag wohl auch an der persönlichen und schriftlichen Einladung durch die Gemeinde. „Die Jugendlichen nutzten damit ihre Chance, sich aktiv einbringen zu können“, freut sich Martin Thüringer, der die Gäste auch offiziell willkommen hieß. Danach erklärte Franziska Enders die Methode „World Café“: Die Jugendlichen konnten damit an sechs unterschiedlichen Thementischen ihre Wünsche, Anregungen aber auch Kritik frei äußern und mit den Tischexperten und Tischexpertinnen in den direkten Dialog gehen. Die Themen für die jeweiligen Tische waren im Vorfeld der Veranstaltung bei den Jugendlichen selbst abgefragt worden.
An Thementischen diskutiert
An Tisch eins wurden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Jugendbeteiligung thematisiert. An Tisch zwei ging es um Orte zum Verweilen für Jugendliche im öffentlichen Raum. An Tisch drei wurde der öffentliche Personen-Nah-Verkehr besprochen, an Tisch vier die Outdoor-Aktivitäten im kommunalen Raum, an Tisch fünf die Treffangebote und was dort wünschenswert wäre. An Tisch sechs ging es um Wünsche, Anregungen und Kritik.
Nachdem alle Tischrunden abgeschlossen waren, wurden die Ergebnisse der einzelnen Tischthemen kurz im Plenum für alle zusammengefasst und vorgestellt. Dabei war besonders erstaunlich, dass viele Jugendliche nicht einmal wussten, dass es seit zwei Jahren wieder einen Jugendtreff in der Stegmühle gibt. Dabei hat die kommunale Jugendarbeit sogar einen Instagram-Kanal, (jugendreferatgrafenau), wo alle Treffzeiten sowie Aktionen tagesaktuell ersichtlich sind.
Wie geht es laut Bürgermeister Martin Thüringer aber weiter? „In den kommenden Wochen werden alle eingebrachten Themen vom Team der kommunalen Jugendsozialarbeit und der Gemeindeverwaltung aufbereitet und einzelne Ideen angegangen und umgesetzt, nachdem auch der Gemeinderat darüber informiert wurde“, versprach der Bürgermeister. Jugendbeteiligung heiße allerdings nicht, dass sich alle Wünsche einfach so erfüllten.
Jugendliche werden selbst aktiv
Vielmehr müssten Jugendliche bei entsprechenden Themen selbst aktiv werden. Deshalb werde es künftig Arbeitskreise zu Themen wie „Chillorte in unserer Gemeinde“ geben, bei denen sich interessierte Jugendliche aktiv einbringen könnten beziehungsweise sollten. Infos würden sowohl im Gemeindeblatt, als auch am Schaukasten der Stegmühle im Instagram-Kanal veröffentlicht.
Nach der Beteiligungsrunde war dann Ausklang mit Pizza und Erfrischungsgetränken angesagt und die Jugendlichen hatten noch die Möglichkeit, sich über alle Grafenauer Vereinsaktivitäten zu informieren.
„Das Jugendforum 2022 ist ein weiterer Baustein in unserem breiten und vielfältigen Engagement unserer Gemeinde für unsere Kinder und Jugendliche“, bilanziert Bürgermeister Martin Thüringer. In Kirche, Vereine und sonstigen Organisationen werde in Grafenau werde viel dafür getan, dass auch die junge Generation sich hier in Grafenau wohlfühlt.