Jahresrückblick Leonberg

In der Kernstadt (Innenstadt) von Leonberg erhalten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vielfältige Angebote innerhalb von vier Arbeitsbereichen.

Unter der steten Beteiligung unserer Zielgruppen entwickeln wir Ideen, Projekte und gemeinsame Aktionen. Wir zeigen den äußeren Rahmen auf (Finanzen, zeitliche Ressourcen, Erwartungen von weiteren Beteiligten) und unterstützen bei der Durchführung. Unser Ziel ist, möglichst partnerschaftlich zu leiten oder Führung auch abzugeben. Durch die zugetraute Verantwortung entwickeln unsere jungen Menschen Selbstbewusstsein und erfahren sich selbst als wirksam. Einen Eindruck unserer Arbeit erhält man auch unter dem filmischen Jahresrückblick. Unter unseren vier Arbeitsbereichen sind weitere, verschiedene Highlights zu finden… 

Jugendsozialarbeit an den fünf Schulen

An der Schellingschule, Pestalozzischule, Gerhart-Hauptmann-Realschule, Albert-Schweitzer-Gymnasium und dem Johannes-Kepler-Gymnasium 

Ein Beispiel für unsere Haltung gegenüber Jugendlichen ist das Thekenteam im Jufo-Treff der GHR Leonberg.

Anfang des Jahres gab es noch immer viele Einschränkungen aufgrund der Covid19-Pandemie. Auf diesem Hintergrund entstand der Film, um beim virtuellen Tag der Offenen Tür über die Homepage das eigene Angebot aufzuzeigen: drei Tage pro Woche wird in der Mittagszeit das Jufo mit Hilfe des ehrenamtlichen Thekenteams geöffnet. Es gibt kleine Snacks und nette Angebote zum Zeitvertreib. Highlight ist das neue Sofa, das Ende des Jahres unter Einbezug der Jugendlichen angeschafft wurde, nachdem das vorherige durch die regelmäßige Desinfektion in Fetzen hing.  

Auch im Schulcafé der Pestalozzischule beteiligen sich Kinder und Jugendliche mit großer Begeisterung im Thekenteam. Gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin vor Ort wurde überlegt, wie das Schulcafé ansprechend gestaltet werden kann. Dafür werden nicht nur neue Möbel miteinander verglichen, sondern auch gemeinsam aufgebaut. Besondere Freude machte den Beteiligten auch das planen und bewerben von kleinen Events für andere Schüler*innen, beispielsweise eines Winterfestes. 

 

Offene Jugendarbeit im Jugendcafé Siesta
Mobile Jugendarbeit

Mobile Jugendarbeit in der Stadtmitte Leonberg nimmt junge Menschen im öffentlichen Raum in den Blick und zeichnet sich besonders aus durch den aufsuchenden Charakter in der unmittelbaren Lebenswelt ihrer Adressat*innen. Neben dem klassischen Streetwork haben sich auch 2022 mobile, offene Angebote bewährt. Besonders die Angebote LEO-Chillaction im LEO-Center sowie die Bus-Zeit auf dem Außengelände des Centers werden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen draußen geschätzt und aufgesucht. Die verlässlichen Kontaktzeiten bieten Chance und Raum zugleich, in einen moderierten Austausch zu gehen und Themen zu platzieren, die junge Menschen angehen. (aufsuchend rund um das Leo-Center und den Stadtpark; mit dem neuen Chill-Bus) 

 

Unterschiedliche, spannende Aktionen der Mobilen Jugendarbeit sollten Jugendlichen im öffentlichen Raum 2022 eine Stimme geben: In Form von Mobilen Jugendhearings wurden Adressat*innen der Mobilen Jugendarbeit zu ihrer Sicht auf öffentliche Räume in der Leonberger Stadtmitte befragt sowie an Themen der kommunalen Jugendbeteiligung herangeführt. 

Weiterhin wurde ein Kreativprojekt am Mobilen Bus durchgeführt, bei dem Jugendliche die Möglichkeit hatten, sich in der Neugestaltung des Fahrzeuges verewigen zu können. Angeleitet wurden sie dabei von einem professionellen Grafiker, der Jugendliche darin bestärkte, ihre eigenen Ideen grafisch auf Papier zu bringen.  

Die inklusive Open Stage „Spotlight“ im Rahmen der Zukunftsstätte Leonberg ermöglichte und ermutigte jungen Menschen, ihre Stärken und Talente auf die Bühne zu bringen. In Kooperation mit der Lebenshilfe Leonberg und dem Stadtjugendreferat konnte so Jugend sowie Jugendkultur in ihrer Diversität sichtbar gemacht werden. 

Projekt SILKY
Armut kann die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig erschweren und Zukunftschancen mindern. Das ESF-geförderte Projekt SILKY (kurz für Social Inclusion Labs for Kids and Youngsters) erprobt neue Wege, Formate und Kooperationen der Jugendsozialarbeit zur Abmilderung von Armutsrisiken und Armutsfolgen.  Allen Kindern und Jugendlichen sollen die gleichen Chancen auf gesellschaftliche Partizipation ermöglicht werden. SILKY fördert faire Bedingungen für alle.

Gelingende Begleitung armutsbetroffener Kinder und Jugendlicher geschieht im Projekt SILKY unter anderem durch gelebte Partizipation: Gruppenaktivitäten im sozialen und kulturellen Kontext werden gemeinsam mit Teilnehmenden initiiert und so Raum für neue Erfahrungen und Erlebnisse in der Gruppe geschaffen. Beteiligung macht Selbstwirksamkeitserfahrung möglich. Dies hat für die die Gruppe einen hohen Stellenwert, wie die Aussage eines elfjährigen Jungen zeigt: “Das Projekt SILKY ist wichtig für mich. Hier habe ich meine erste eigene Party geplant.” 

Auch das Mentoring-Angebot von SILKY setzt auf Beteiligung und Begleitung: Schüler:innen mit Leistungsstärke in einem oder mehreren Fächern werden mit Schüler:innen zusammengebracht, die Unterstützungsbedarf im schulischen Bereich haben. Diese Tandems werden von den SILKY-Fachkräften betreut. Hier entsteht eine Win-Win-Situation: Dem Bedarf kostenloser Nachhilfe wird nachgegangen. Die Schüler-Mentor:innen wiederum lernen, sich in einem ehrenamtlichen Arbeitsverhältnis zurechtzufinden. Durch die begleitete Tandem-Konstellation findet außerdem soziales Lernen statt: Zuverlässigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Selbstwirksamkeit werden gefördert. All das sind wesentliche Resilienzfaktoren. Letztlich trägt das Mentoring-Lab der Prävention von Schulabbruch und Schulvermeidung sowie der Erhöhung des Bildungserfolges junger Menschen Rechnung.