Jahresrückblick Schönaich

Gemeinde Schönaich
SKATEPARK-ERÖFFNUNG

Endlich war es so weit. Nachdem der neue Skatepark schon seit dem 04.02.22 berollt werden durfte, folgte nun die offizielle Eröffnung mit unserer Bürgermeisterin Frau Walther.

Nach der Eröffnungsrede von Frau Walther durfte der Skatepark nun auch hochoffiziell befahren werden. Zwischen 15 und 18Uhr war das Team der Jugendsozialarbeit der Gemeinde mit Schulsozialarbeiterin Daniela Preusche und Jugendreferent Martin Orendt vor Ort. Neben Musik und kostenlosen Getränken, gab es Roller, Inlineskates und Skateboards zum Ausleihen.

Spieleangebot beim Sommerfest Schönaich

Der Arbeitskreis Jugendarbeit Schönaich AKJS, angeleitet durch das Jugendreferat, konnte beim großen Sommerfest der Gemeinde Schönaich ein umfangreiches Spieleangebot auf die Beine stellen. Neben einem selbstgebauten Human-Tablesoccer gab es auch Riesenjanga, Riesenangelspiel, eine große Aquaplay-Landschaft und viele weitere Angebote von Kinderschminken über einen Sportparcour bis hin zu einem kompletten Volleyballfeld.

Schulsozialarbeit
MIT GUTEM BEISPIEL VORANGEHEN …

Auch als optimistisch denkende, empathisch-verständnisvolle und wohlwollende Schulsozialarbeiterin wird man immer mal wieder vor die Wahl gestellt: Führen oder geführt und getrieben werden? Andere (an)leiten oder mich von Gefühlen leiten lassen? Vorangehen oder den Umständen und (Re)Aktionen anderer erlauben, mein Verhalten zu bestimmen? Es sind diese entscheidenden Sekunden zwischen Aktion und Reaktion, die oftmals den kleinen oder großen Unterschied ausmachen.

An dieser Stelle ein kurzer Einblick in meine ganz persönlichen herausfordernden Momente in diesem Jahr. Mehr als einmal entdeckte ich im aufgepimpten Mädchen-WC Slipeinlagen, die an der Wand klebten und mit Make-up verschmiert waren. „Ruhig bleiben oder an die Decke gehen?“ Zerrissene oder zerknüllte Flyer und Visitenkarten vor der VIP Lounge. „Durchatmen oder durchdrehen?“ Eine verschmierte Wand vor dem Schulsozialarbeitsbüro. „Entspannt daran vorbeigehen oder einen Brüller loslassen?“ Vor diese Fragen wurde ich an einzelnen Tagen des vergangenen Jahres gestellt. Ich hatte die Wahl und ich habe sie immer. Ich würde gerne von mir behaupten, in jeder Situation die Ruhe selbst gewesen zu sein und manch Aktion spurlos an meinem Herzen vorübergehen zu sehen. Das war nicht der Fall. In diesen seltenen Momenten kam mein Puls wirklich in Fahrt, Gefühle von Empörung, Unverständnis und Frustration mischten sich mit Blitzgedanken wie „Ihr könnt mir doch alle mal… den Buckel runterrutschen!“. Und dann traf ich eine Wahl. Ich ließ mich von meinen Emotionen nicht dazu verleiten impulsive und unangemessene Entscheidungen zu treffen. Sie bekamen Gehör, sie bekamen Zeit und danach wurden sie liebevoll, aber bestimmt in ihre Schranken verwiesen. Das Pimp my toilet Projekt bekam erst nach dem 3. oder 4. „Ausrutscher“ eine kleine Verschnaufpause. Flyer und Visitenkarten wurden immer wieder neu ausgelegt und Verluste in Kauf genommen. Und die Schmierereien vor dem Schulsozialarbeitsbüro wurden zum Anlass genommen, auch dieser Ecke noch ein wenig mehr Charme zu verleihen.

In meiner Rolle als Schulsozialarbeiterin und in meinem Mensch-Sein darf ich meine Grenzen kennen und benennen. Ich darf Gefühle haben und sie ausdrücken. Ich darf zwischen Verhalten und Person unterscheiden. Ich darf Fehler machen und daraus lernen. Ich darf mutig vorangehen und mir zwischendurch eine Pause gönnen. Ich darf Vorbild sein und selber dazu lernen. Wie wir alle.

PROJEKT: „PIMP MY TOILET“

Einige konkrete Schritte in Richtung eines wohlwollenden Mitarbeiters wurden beispielsweise durch das Pimp my toilet Projekt gegangen. Auslöser war ein Konflikt von mehreren Schülerinnen unterschiedlicher Klassen und Klassenstufen, der unter anderem darin mündete, dass Beleidigungen auf den Innenwänden der Mädchentoilette festgehalten wurden. Im Rahmen der Konfliktaufarbeitung wurden diese und andere Formen der Sachbeschädigung von einigen Schülerinnen und Frau Preusche entfernt. Ziel der Konfliktklärung war zudem im Gegenzug ein positives Zeichen zu setzen und die Mädchentoiletten zu verschönern. Zu diesem Zeitpunkt konnte Frau Preusche die betreffenden Schülerinnen jedoch nicht dafür gewinnen. Daher war erstmal Eigenleistung gefragt. Frau Preusche erstellte mehrere kleinere Plakate mit kleinen Lebensweisheiten, eröffnete ein umfangreiches Notfallkörbchen und verlieh der Mädchentoilette mit liebevollen Ermutigungen einen neuen Charme. Nun waren die Mädels am Zug, die dem positiven Beispiel gerne folgten. Sie bekamen die Möglichkeit kleine bunte Notizzettel mit ermutigenden Sätzen zu füllen und diese an den Spiegeln und einer Wand zu befestigen. Immer wieder kam positive Rückmeldung zu dem Projekt und dass es vielen Mädchen Freude bereitete. Ein Beispiel dafür wie Schulsozialarbeit ein positives Zeichen setzen und Schülerinnen motivieren konnte, sich ebenfalls konstruktiv und kreativ einzubringen.

Süße Grüße

Obwohl in der Schulsozialarbeit vor allem der Fokus auf den Schülerinnen und Schülern liegt, gibt es viele weitere Beteiligte, die im Schulalltag ihren Beitrag für ein gelingendes Miteinander leisten. Lehrerkollegium, Schulleitung, Förderverein, Küchenmitarbeiter, Reinigungskräfte, Hausmeister & Co leisten wertvolle Arbeit, die jedoch nicht immer bewusst wahrgenommen und leider viel zu selten wertgeschätzt wird. Frau Preusche hat es sich zur Aufgabe gesetzt, auch die Menschen in den Blick zu nehmen, die manchmal übersehen werden. Und welch bessere Möglichkeit der Wertschätzung gibt es, als Menschen etwas Gutes für Leib und Seele zu tun. Das Zauberwort heißt Schokolade! 🙂 Diese Art von Glücks-Bringer erreichte Menschen dieses Jahr auf vielfältige Weise: Begrüßungs- und Weihnachtsgrüße, versteckte Süßigkeiten-Gutescheine im Schulhaus, süße Grüße zum Schuljahresbeginn, eine Adventskalenderverlosung für die Schülerinnen und Schüler sowie eine Adventskalenderaktion für das Kollegium. Diese kleinen Aufmerksamkeiten wurden dankbar und freudig in Empfang genommen.

UMGANGSTON & SOZIALES MITEINANDER

WERTSCHÄTZUNG wird in der Schulsozialarbeit der JBS großgeschrieben. Läuft man jedoch durch die Gänge des Schulgebäudes, bleibt kaum ein Tag aus, an dem Ausdrücke und Beleidigungen zu hören sind. Der Umgangston und das Miteinander lassen oft zu wünschen übrig und scheinen für viele Kinder und Jugendliche Normalität geworden zu sein. Selbst in Einzelgesprächen, die zum Nachdenken anregen sollen, heißt es immer wieder „Das war doch nur Spaß!“. Selbst von 10.Klässlern wird ernsthaft versichert, dass Freunde eben so miteinander reden. Wenn mich mein Freund beleidigt, kann ich also darüber lachen, tut dies ein anderer, fühle ich mich in meiner Würde verletzt und reagiere dementsprechend. Hier braucht es ein Um-Denken, eine Kehrt-Wende und Menschen, die dies aktiv vorleben, die Schülerinnen und Schüler an die Hand nehmen und ihnen einen anderen Weg aufzeigen. Dies kann und wird kein Alleingang der Schulsozialarbeit sein. Jedoch birgt sie viele Möglichkeiten, sich auf den Weg zu machen und andere Menschen zu ermutigen, diesen Weg gemeinsam zu bestreiten.

V.I.P. – LOUNGE

Mit dem neuen Gesicht der Schulsozialarbeit, Daniela Preusche, bekam auch das Schülercafé der JBS eine Rundumerneuerung. Nachdem der Raum einen Wasserschaden erlitten hatte und renoviert werden musste, begann nach den Osterferien das Großprojekt „VIP Lounge“, welche das Schülercafé ablöste. Ein einzigartiger Raum entstand, der mit seinem großen Palmenposter, Strandbar, Tischkicker, Basketballkorb, gemütlichen Sofa, weiteren Sitzgelegenheiten sowie kreativen Möglichkeiten der Beschäftigung fern ab von Smartphone & CO, dazu einlädt in eine andere Welt abzutauchen, zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen.

Durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins, sowie die tatkräftige Hilfe von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfern war es möglich dieses Projekt erfolgreich durchzuführen.

Vor der offiziellen Eröffnung der VIP Lounge erhielt jede Schülerin und jeder Schüler der JBS von Frau Preusche einen individualisierten VIP Pass und einen Schokogoldtaler, der symbolisch vermittelt „Du bist wichtig und wertvoll“. Dieser Leitsatz prägt die Arbeit von Frau Preusche und zieht sich durch alle Projekte, Aktionen und persönlichen Begegnungen.

Der Märchenkoch

Im Rahmen des 26. kreisweiten Kinder- und Jugendtheaterfestivals gastierte dieses Jahr das Spielraumtheater, ein mobiles Theater aus Kassel, in Schönaich an der Grundschule. In der großen Gemeindehallefanden zwei Aufführungen statt, einmal für die Klassen 1, das andere Mal für die Klassen 4.

Das Stück hieß „Der Märchenkoch“ und erzählte zwei bekannte Märchen der Brüder Grimm (die ja selbst in Kassel zur Schule gegangen waren): Der Froschkönig und Rotkäppchen.

Und wenn so ein Koch erzählt, dann verwandelt sich eine Zwiebel blitzschnell in eine liebenswerte Großmutter, aus einer Möhre nebst Radieschen wird Rotkäppchen und eine Gemüsepresse muss den Wolf spielen. So zeigt sich, dass Märchen voller Überraschungen stecken können, spannend und lustvoll zugleich sind.

Im Froschkönig muss die Spülbürste die Prinzessin spielen und der grüne Waschlappen den Frosch. Dazwischen wurden die Kinder immer wieder mit einbezogen und konnten zeigen, dass sie die Märchen kennen. Was wird denn bei Rotkäppchen nochmal in den aufgeschnittenen Bauch des Wolfes hineingetan? Richtig: Steine! Die Kinder wussten auch hier die Antwort und hatten eine fesselnde Dreiviertelstunde andauernde poetische Mischung aus Erzähl- und Objekttheater.