Das Waldhaus Hildrizhausen wandelt sich. Verstärkt möchte die Jugendbetreuungseinrichtung am Schönbuchrand künftig für den Landkreis Böblingen tätig sein, die Inobhutnahme akut gefährdeter Jugendlicher übernehmen. Deshalb wird gebaut. Zugleich geht die Zahl der minderjährigen Flüchtlinge, die im Waldhaus betreut werden, stark zurück.
Die beiden Häuser (rechts im Bild) sollen einem Neubau weichen GB-Foto: Holom
von Thomas Morawitzky
60 Jahre alt wurde das Waldhaus Hildrizhausen im vergangenen Jahr (der „Gäubote“ berichtete). 1957 ging das Jugendheim Waldhaus GmbH aus einer Beobachtungseinrichtung des Stuttgarter Bewährungshilfevereins hervor, bereits geleitet von Hans Artschwager senior und Gisela Artschwager. Der Heimgründer verstarb 1981; sein Sohn, Hans Artschwager, übernahm die Leitung des Waldhauses. Zu Beginn der 1990er Jahre veränderte sich durch neue Gesetzesvorgaben die Ausrichtung des Hauses erstmals grundlegend: Die Politik forderte eine Regionalisierung der Jugendarbeit. „Junge Leute aus dem Landkreis sollten nicht mehr in ganz Deutschland, sondern ortsnah untergebracht werden“, erklärt Hans Artschwager.
Zuvor schon hatte das Waldhaus sich von vergleichbaren Einrichtungen grundlegend unterschieden – die Anlage am Schönbuchrand war kleinräumig, überschaubar aufgebaut, bot in Wohngruppen Plätze für maximal 30 junge Menschen – eine Alternative zu seinerzeit gängigen großen Heimbetrieben mit vielen Vorteilen. Die Regionalisierung der Betriebe brachte neue Arbeitsansätze: „Das Waldhaus hatte sich immer schon um die schwierigsten Fälle gekümmert“, sagt Artschwager. „Wir hatten das Handwerkszeug, uns auch um Jugendliche mit einer weniger problematischen Vorgeschichte zu kümmern und sie zu begleiten.“
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