Das Jahr 1972 war durchaus ein besonderes. Es verschiebt sich das Machtgefüge zwischen den Blöcken im Kalten Krieg. Währenddessen normalisieren sich die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Die Olympischen Sommerspiele in München werden von der Geiselnahme der israelischen Athleten überschattet. Zudem war es das längste Jahr des gregorianischen Kalenders. Es war als Schaltjahr um einen Tag und zwei Schaltsekunden länger als üblich.

Doch was 1972 ganz besonders macht: Alice Lindenmayer fand ihren Weg auf das Waldhaus Stammgelände in Hildrizhausen!
Jahrzehnte lang war sie trotz ihres inzwischen verstorbenen Mannes Alfi Lindenmayer und trotz des ebenfalls dort langjährig beschäftigten Harry Sommer die heimliche Chefin in der Jugendwohngemeinschaft Länderstrasse in Hildrizhausen. Ihr pädagogisches Geschick zeichnete sie insbesondere durch ihre Durchsetzungsfähigkeit aus.
In der Stammeinrichtung entwickelte sich Alice stetig weiter. Von der Hauswirtschaftskraft zur Chefin im Empfang. Alice war die bestinformierte Mitarbeiterin im ganzen Waldhaus: Sie wusste immer Rat und hatte eine Lösung.
Selbst über den Buschfunk in der Einrichtung war sie bestens informiert.
48 Jahre später verabschiedete sie sich letzte Woche in ihren wohlverdienten Ruhestand.
Man mag es ist kaum vorstellen. Der Empfang im Waldhaus komplett ohne sie.
Nachdem sie sich bereits vor Jahren zurückgezogen hat und nur noch zwei Mal die Woche Gäste und Mitarbeiter in der Verwaltung empfing ist nun komplett Schluss.
Ihren neuen Lebensabschnitt wird sie im nordrhein-westfälischen Düren beginnen, ihre familiäre Heimat.
Ihre berufliche hat sie über die Jahrzehnte vor allem durch ihre herzliche und ruhige Art gegenüber Jugendlichen, Mitarbeiterin und Gästen im Waldhaus geprägt.
Liebe Alice, bleib wie du bist. Wir wünschen dir viel Heiterkeit, tolle Erlebnisse und Spaß bei all deinen neuen Abenteuer.
Es war immer eine große Freude: working next to Alice.
