Jahresrückblick Mötzingen

Clownstheater „Auf die Welle, fertig, los!?“

Nachdem die Schüler:innen der Grundschule Mötzingen in der vergangenen Zeit auf kulturelle Angebote weitgehend verzichten mussten und auch Veranstaltungen wie „Theater im Kreis“ in Mötzingen nicht stattfanden, konnte dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde und des Fördervereins der Grundschule eine Theateraufführung für alle Schüler:innen organisiert werden.

Das Clownstheaterstück wurde von Ines Rosner aufgeführt und trug den Titel „Auf die Welle, fertig, los!?“ Im Pressetext wird das Stück treffend wie folgt beschrieben: „Clown Bubu und ihr Papagei Monte sind auf einem Angelausflug, doch plötzlich werden sie aus der Urlaubsidylle herausgerissen und ein unerwartetes Abenteuer beginnt. Klar macht so eine spannende Reise erst mal Spaß und immer neue Herausforderungen werden lustvoll gemeistert, doch zu zweit auf einem kleinen Boot…da ist der Lagerkoller schon vorprogrammiert.

Mit viel Leichtigkeit und Witz zeigt Ines Rosner als Clown Bubu, ihre künstlerische Interpretation der vielen Corona-Wellen. Die Inszenierung soll die Kinder unterstützen ihre erlebten Schwierigkeiten in der Corona-Pandemie zu verarbeiten. Das junge Publikum wird ganz selbstverständlich einbezogen und hilft durch Bewegung und Lachen, das Bubu und Monte an ihr Ziel kommen.“

Damit die Gruppen nicht zu groß wurden und eine Interaktion mit dem Publikum auch wirklich möglich war, wurde das Stück insgesamt dreimal aufgeführt. Den Kindern war der Spaß beim Zuschauen und Mitmachen anzusehen und es gelang, ein für manche Kinder nicht ganz einfaches Thema auf amüsante Weise zu vermitteln.

Im Anschluss an das Theaterstück befassten sich die Kinder in ihren Klassen mit Hilfe eines Begleitheftes noch einmal mit dem Theaterstück und der vergangenen Zeit der Coronawellen. Alles mit dem Ansatz, dass die Kinder daraus gestärkt und motiviert hervorgehen.

Respekt – Projekt

Das umfangreichste und zeitintensivste Projekt des vergangenen Schuljahres wurde gemeinsam mit der Betreuung zur Verlässlichen Grundschule entwickelt und durchgeführt. Dank einer Förderung in Höhe von knapp 2000€ war es möglich, das Projekt in dieser Form und über einen langen Zeitraum, der auch noch in das Schuljahr 2022/23 hineinwirkt, zu realisieren. Es trug den weitreichenden Titel „Respekt“ und sollte den Kindern Grundwerte respektvollen Umgangs und Miteinander vermitteln und sie in Ihrem respektvollen Verhalten und Selbstbewusstsein stärken.

Die Kinder konnten sich hierfür im Vorfeld anmelden, so dass schließlich rund 40 Kinder an dem Projekt, das sich über nahezu das komplette 2. Schulhalbjahr erstreckte, teilnahmen. Zudem hatten Kinder, die in der Betreuung waren, die Gelegenheit, unabhängig davon, ob sie angemeldet waren oder nicht, sich an verschiedenen Aktionen zu dem Thema zu beteiligen.

Das Projekt war konzeptionell in drei Abschnitte, von denen zwei speziell für die angemeldeten Kinder waren, unterteilt. Die erste Projektphase bestand darin, sich an drei Nachmittagen mit dem Thema Respekt nach dem Prinzip „Ich – Du – Wir“ auseinanderzusetzen. Dies geschah in eigenständigen – sowie Gruppenarbeitsphasen wie auch in kooperativen Spielen. Abschließend wurde mit den Kindern Aspekte von Respekt gesammelt und bewertet inwieweit diese aktuell in der Betreuung umgesetzt werden. Je nach Beurteilung wurden sie auf ein rotes, gelbes oder grünes Papier in Form eines Blattes geschrieben und einem vorgefertigten „Respekt-Baum“ aus Pappe befestigt. Dieser „Herbstbaum“ wurde in der Betreuung aufgehängt und die Kinder der Betreuung haben die Möglichkeit sich immer wieder zusammenzusetzen und zu beurteilen, ob sich etwas verändert hat und können die Farbe der Blätter tauschen.

Die zweite Projektphase war für viele Kinder das Highlight des Projekts. An insgesamt drei Nachmittagen ging es in die Kampfsportschule „Wolf’s Cave“, wo Inhaber Giovianni Constantino ebenfalls mit dem Grundgedanken des „Ich – Du – Wir“ auf seine ganz eigene Art und Weise mit den Kindern zum Thema Respekt arbeitete.  Angereichert mit Selbstverteidigungs- und Kampfsportelementen stärkte er die Kinder in ihrer Selbstwahrnehmung und ihrem Selbstbewusstsein und vermittelte Respekt und respektvollen Umgang auf theoretische und praktische Weise.

Die dritte Projektphase war die am breitesten angelegte und lief parallel zu den ersten beiden und auch noch darüber hinaus. Sie verfolgte das Ziel, das Thema in den Alltag in der Betreuung zu implementieren. So wurden kreative Materialien zum Thema zur Verfügung gestellt, es wurde mit Smileys eine „So geht es mir heute“-Skala gebastelt, es gab ein Brettspiel zum Thema Respekt, einen Trickfilmworkshop uvm.

Zum Abschluss des Schuljahres besuchten wir die Arche Hochdorf, Jugend- und Tierfarm e.V. einer ganz besonderen Einrichtung für Tiere in Not.

 

Schülerbeteiligungsprojekt „Gemeindedetektive“

Im vergangenen Schuljahr wurde erstmals das Schülerbeteiligungsprojekt  „Gemeindedetektive“ durchgeführt. Das Projekt startete im Anschluss an das Thema „Meine Gemeinde“ im Sachunterricht der 3. Klasse und ist in zwei Phasen aufgeteilt. Während der ersten Phase setzten sich beide dritten Klassen mit ihrem Heimatort auseinander. Der Schwerpunkt lag darauf, dass die Schüler:innen sich darüber Gedanken machten, an welchen Orten in Mötzingen sie sich wohlfühlen und die sie gerne aufsuchen und an welchen sie sich unwohl fühlen und welche sie eher meiden. Kern dieser Phase war eine ca. 90-minütige Ortsbegehung in Kleingruppen, bei der die Kinder eben diese Orte fotografieren sollten. An einem weiteren Termin präsentierten die Kleingruppen die Ergebnisse ihrer Klasse und setzten sich anschließend in Kleingruppen mit den FragestellungenOrte, die für mich wichtig sind und die so bleiben sollen!“, „Was sollte in Mötzingen verändert werden?“ und „Was fehlt mir in Mötzingen?“ auseinander

Die zweite Phase des Projekts fand außerhalb des Unterrichts statt. Dort fanden sich Vertreter:innen beider Klassen zusammen und sichteten die Fülle an Ergebnisse, ordneten sie nach Thema und bereiteten sie für eine Präsentation im Gemeinderat auf.

Diese stellte sozusagen die Krönung des Projektes dar. Ende Mai bekamen die Schüler:innen die Gelegenheit, ihr Ergebnisse und Wünsche in einer öffentlichen und sehr gut besuchten Sitzung dem Gemeinderat vorzustellen. Die Anliegen der Kinder umfassten das breite Spektrum Verkehr & Verkehrssicherheit, Umwelt und Umweltschutz sowie Freizeit und Spielplätze. Der Gemeinderat nahm die Anliegen der Kinder wertschätzend zur Kenntnis und versprach eine Rückmeldung zu diesen. Diese Rückmeldung erfolgte, zur Freude der Schüler:innen, zu Beginn des neuen Schuljahres durch einen je einstündigen Besuch des Bürgermeisters Marcel Hagenlocher in beiden Klassen. Der Bürgermeister kommentierte die Anliegen der Kinder und was die Gemeinde in Bezug auf diese unternommen hat. So ergab sich ein reger Austausch mit beiden Klassen.

Next Level - Spieleconvention

Im Jahr 2014 führten die Jugendreferate im Gäu das Präventionsprojekt zum Thema (Glücks-)Spielsucht mit dem Titel  „Next Level – Zockst du noch oder spielst du schon“, in dessen Rahmen die „Next Level – Spieleconvention“ erstmals stattfand. Seither ist dieses Event fest in der Jahresplanung verankert und ist vielen Kindern und Jugendlichen im Gäu bekannt. Aufgrund der hohen Resonanz der Vorjahre wurde das Event im vergangenen Jahr in Mötzingen und Deckenpfronn durchgeführt.

Am Sonntag, den 30.10., verwandelte sich die Gemeindehalle in Mötzingen in eine „Spielhölle“. Rund 100 spiellustige Kinder und Jugendliche nahmen das Angebot der Jugendreferate am Gäu wahr und konnten drei Stunden lang unterschiedlichste Spiele ausprobieren. Auf der Konsole gab es Rennspiele und Fußball, welche sehr gut ankamen. Wie auch in den Vorjahren waren jedoch die analogen Spiele der Renner. So konnten die Besucher:innen sich im Kistenklettern ausprobieren, in Sumoringeranzügen oder mit Schaumstoffschlägern miteinander messen oder mit dem Fahrrad angetriebene Rennautos über eine Carrerabahn flitzen lassen. Zudem gab es ein Riesen-4-Gewinnt, das schnelle Ballspiel Gaga-Ball und eine riesige Fußballdartsscheibe. Entsprechend laut und trubelig ging es in der Halle zu und allen Besucher:innen war der Spaß anzusehen. Ziel des Events war es, in spielerischer und fröhlicher Atmosphäre Alternativen zum Computerspiel kennen und schätzen zu lernen und dadurch in einen Austausch über persönliches Spielverhalten zu kommen.

WG 2.2 – Ausziehen auf Probe

Eines der großartigsten Projekte für das Mötzinger Jugendreferat war  im Jahr 2022 die „WG 2.2 – A usziehen auf Probe“. In Kooperation mit u.a. dem Mötzinger Musikverein, dem Sportverein Mötzingen sowie insbesondere der evangelischen Kirche konnte dieses Projekt realisiert werden. Zunächst für den April geplant, musste die WG aufgrund mehrerer Krankheitsfälle zu diesem Zeitpunkt auf Oktober verschoben werden. Von den ursprünglich 16 Jugendlichen konnten bei diesem Termin noch 11 dabei sein. Diese lebten, unterstützt von fünf ehrenamtlichen Betreuer:innen, für knapp eine Woche in einer WG im evangelischen Gemeindehaus.

Das Einzugswochenende bestand darin, sich kennenzulernen, sich auf den WG Alltag vorzubereiten und alles organisatorische festzulegen. Dabei sollte selbstverständlich der Spaß nicht zu kurz kommen. So ging es samstags zum gemeinsamen Lasertag spielen, abends organisierten die WG-Mitbewohner einen Kinoabend. Sonntags traf sich die WG dann im Jugendtreff zum  Spiel- und Sporttag mit Bubblesoccer, Wikingerschach etc. Zum Abschluss wurde gegrillt. Die weitere Zeit verlief getreu dem Motto „Ausziehen auf Probe“. Und so organisierten die Teilnehmer:innen ihren WG-Alltag weitgehend selbst. Sie kümmerten sich um die Einkäufe, das Kochen, die Sauberkeit, und gestalteten gemeinsame Abendprogramme.  Parallel dazu ging für sie der normale Alltag weiter: Sie gingen zur Schule, erledigten ihre Hausaufgaben oder lernten, gingen zum Training oder zur Probe in ihren Vereinen usw.

Die WG – Woche war für alle Beteiligten eine tolle und bereichernde Erfahrung.