SILKYplus

SILKYplus – Neue Wege gegen Armut und Ausgrenzung

SILKYplus ist ein Verbundprojekt der Werkstatt PARITÄT und des Paritätischen Baden-Württemberg mit insgesamt neun Standorten im Land. Das Projekt wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt. Eine Übersicht über die verschiedenen Social Inclusion Labs finden Sie auf der Projektseite des Paritätischen Landesverbands.

 

Der SILKYplus-Standort Leonberg steht unter der Trägerschaft der Waldhaus Jugendhilfe. In enger Verzahnung mit der Waldhaus-Jugendsozialarbeit Kernstadt Leonberg erprobt SILKYplus neue Wege, Formate und Kooperationen zur Abmilderung von Armutsrisiken und Armutsfolgen. Allen Kindern und Jugendlichen sollen die gleichen Chancen auf gesellschaftliche Partizipation ermöglicht werden. SILKYplus fördert faire Bedingungen für alle.

 

Die Zielgruppe

Das Projekt SILKYPLUS richtet sich an junge Menschen von 10 bis 18 Jahren, die in Armut oder in Armutsgefährdung aufwachsen und in Leonberg wohnen oder zur Schule gehen.

Armutsgefährdete und von Armut betroffene Kinder und Jugendliche leben in einem armen Haushalt. Aus diesem Grund bezieht SILKY Familiensysteme mit ein um ganzheitliche und nachhaltige Lösungen zu finden.

Projektziele und Zugang
  • Abmilderung von Armutsrisiken und Armutsfolgen
  • Stabilisierung individueller Lebenssituationen
  • Entwicklung armutsvermeidender Zukunftsperspektiven
  • Erhöhung des Bildungserfolges
  • Aufbau von Präventionsnetzwerken
  • Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Lobbyarbeit für betroffene Familien

SILKYPLUS arbeitet aufsuchend in der Lebenswelten der Zielgruppe und setzt sich ein für den Abbau möglicher Hürden. Der Zugang zu den jungen Menschen erfolgt über die Jugendsozialarbeit in Leonberg, Schulen, soziale Einrichtungen und Angebote in der Stadt.

Angebote

PRAXISLABORE – SOCIAL INCLUSION LABS

Bei SILKYPLUS Leonberg sind Labs in Erprobung, die praxisbasierte Erkenntnisse darüber liefern sollen, wie Perspektiven auf ein Leben ohne Armut und ein Umgang damit vorangetrieben werden können.

LAB Leichtigkeit / soziale Gruppenarbeit

Armutsbetroffene Kinder und Jugendliche haben schlechtere Chancen der Selbstwirksamkeit und sind höheren emotionalen Belastungen ausgesetzt. Wir initiieren Gruppenaktivitäten im sozialen und kulturellen Kontext und schaffen Raum für neue Erfahrungen in der Gruppe. Wir stärken das Gefühl von Zugehörigkeit, leben Beteiligung und ermöglichen Selbstwirksamkeitserfahrungen.

LAB Empowerment / individuelle Begleitung und Unterstützung von Familien und Bedarfsgemeinschaften

Ein wichtiger Bestandteil von SILKYplus ist die individuelle Beratung und Begleitung der Projektteilnehmenden und ihren Familien: Wir erarbeiten Stärken und Ressourcen, entwickeln gemeinsam Möglichkeiten der Hilfe zur Selbsthilfe. Wir arbeiten gemeinsam an Zukunftsperspektiven und unterstützen bei der Inanspruchnahme von finanziell und sozial stabilisierenden Förderleistungen.

LAB Me-Time / Einzelzeiten im 1:1 Kontakt

Oft äußern Projektteilnehmende individuelle Wünsche nach Aktivitäten. Sie möchten zum Beispiel Vereine kennen lernen, suchen aber auch die Aufmerksamkeit der Fachkräfte für die Bearbeitung ihrer individuellen Themen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit einmal im Monat erlebnisorientierte Einzelzeit mit einer Fachkraft wahrzunehmen. Wichtig ist den Fachkräften hierbei, dass Talente, Stärken und persönliche Interessen gefördert oder zum Vorschein gebracht werden und der Erfahrungshorizont erweitert werden kann. Dafür sind kurze Reflektionen mit den Teilnehmenden die Basis.

LAB Mentoring / Begleitete 1:1 Nachhilfe unter Jugendlichen

Kinder und Jugendliche mit Armutshintergrund haben schlechtere Bildungschancen und ein höheres Risiko für gebrochene Schulverläufe. Dem soll mit einem „Mentoring-Programm“ entgegengewirkt werden. Wir initiieren eine 1:1-Nachhilfe unter Jugendlichen und begleiten diese im Hintergrund. Mentees (Nachhilfenehmende) profitieren von kostenloser Nachhilfe sowie der positiven Vorbildrolle der Mentor*innen. Mentor*innen (Nachhilfegebende) erhalten eine Anstellung beim Waldhaus in Form einer ehrenamtlichen Tätigkeit und ein Zertifikat für ihre Bewerbungsunterlagen.

LAB „Let’s Talk About Money“

Das LAB gründet auf dem Auftrag der Vermittlung von Finanzkompetenz im Sinne einer Lebenskompetenz sowie folgendem erkannten Bedarf: Armut per se ist gesamtgesellschaftlich ein schambesetztes Thema, gleichzeitig zeigen Erfahrungen aus der Arbeit mit Jugendlichen, dass der Gesprächsbedarf über “Geld” durchaus groß ist. Mit niedrigschwelligen Aufhängern und Fragen wie “Wofür gibst du Geld aus?” ist ein gelingender Einstieg ins Thema gefunden. Diese Aufhänger bieten Gelegenheit über weitergehende Themen ins Gespräch zu kommen, wie beispielsweise der Umgang mit dem eigenen Geld sowie auch die Verfügbarkeit finanzieller Mittel in der Herkunftsfamilie. Hier stellen die Fachkräfte alltagspraktische Tipps wie analoge und digitale Haushaltspläne bereit, Ideen für “Spar-Challenges” und anschauliches Material. Das LAB wurde bereits mehrfach in einem aufsuchenden Setting im (halb-)öffentlichen Raum des Leonberger LEO-Centers durchgeführt, hierbei wurde mit der Mobilen Jugendarbeit kooperiert.

LAB Jugendhearing im öffentlichen Raum

Jugendliche aus armutsbetroffenen Milieus sind oft auch abgehängt von jugend- und lokalpolitischen Prozessen, fühlen sich ausgegrenzt und es fehlt an Information und Zugängen. Von städtischer Jugendbeteiligung fühlen sich vorwiegend Jugendliche aus bildungsnahen Milieus angesprochen. In Kooperation mit der Mobilen Jugendarbeit und dem Stadtjugendreferat wird in Leonberg ein niedrigschwelliges Jugendhearing im öffentlichen Raum durchgeführt. Sozial benachteiligte Jugendliche werden hier über Themen der Jugendbeteiligung informiert und erhalten die Möglichkeit, sich einzubringen.  

LAB Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit

SILKYplus Leonberg kooperiert mit Hilfe- und Unterstützungsangeboten, Schulen, sozialen Einrichtungen und Vereinen vor Ort. Ein lebendiges Netzwerk sowie umfangreiches Sozialraum- und Verweisungswissen tragen dazu bei, Familien adäquat und bedarfsorientiert zu unterstützen und ihre soziale Integration zu fördern.

Ansprechpartnerinnen

Lisa Weber
tellini
Lisa Weber        

Mobil: 0175 – 93 376 38
weber@waldhaus-jugendhilfe.de

Teresa Tellini

Mobil:   0160 – 96 42 99 28
tellini@waldhaus-jugendhilfe.de