Die Politik bekommt einen Einblick in den Alltag der Jugendhilfe 

Sozialdezernent Dusan Minic und Landtagsabgeordneter Peter Seimer verbrachten einen Vormittag bei der Waldhaus Jugendhilfe in Hildrizhausen im Rahmen des Projektes „Seitenwechsel“ des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Kreisverband Böblingen.

„Unsere Aktion ‚Seitenwechsel‘ soll den kommunalpolitischen Akteuren die täglichen Herausforderungen verdeutlichen, mit denen die vielen Mitarbeitenden in sozialen Einrichtungen konfrontiert sind“, erklärte Christian Braunagel, Regionalleitung des Paritätischen Baden-Württemberg, während des Besuchs von Sozialdezernent Dusan Minic und Landtagsabgeordnetem Peter Seimer bei der Waldhaus Jugendhilfe in Hildrizhausen. An diesem Vormittag gewannen die beiden neue Perspektiven über die Arbeit in der Jugendhilfeeinrichtung am Schönbuchrand. „Wir haben diese Gelegenheit genutzt, um die gesellschaftliche Relevanz unserer vier Bereiche darzustellen“, erklärte Philipp Löffler, einer von zwei neuen Geschäftsführern des Waldhauses. „Zudem ist es uns gelungen, mit den anwesenden Gästen aus Landkreis und Landtag über die Herausforderungen der Jugendhilfe ins Gespräch zu kommen.“

Das Waldhaus kümmert sich seit 1957 um die Belange von Kindern, Jugendlichen und Familien im Landkreis Böblingen und ist einer von drei großen Jugendhilfeträgern. „Der Austausch mit dem Waldhaus war sehr wertvoll“, schilderte Sozialdezernent Dusan Minic und betonte: „Die derzeitigen Herausforderungen wie beispielsweise der Fachkräftemangel und immer komplexere Bedarfe in der Kinder- und Jugendhilfe werden uns noch längere Zeit beschäftigen.“ Umso wichtiger sei es, Plattformen wie das Projekt „Seitenwechsel“ effektiv zu nutzen und die Bedarfslagen der jungen Menschen und betreuten Familien in den Fokus zu rücken. Dusan Minic und Peter Seimer erhielten nach einer ausführlichen Präsentation einen Einblick in die Wohngruppen des Waldhauses und erhielten eine Erläuterung zur Funktion der Werkstatt des Waldhauses für die jungen Menschen in der Phase der Berufsfindung sowie beim Übergang in den Beruf.

„Soziale Arbeit ist für viele Menschen nicht sichtbar, aber sie ist unglaublich wertvoll für unsere Gesellschaft und die Betroffenen“, betonte Landtagsabgeordneter Peter Seimer die Bedeutung von Jugendhilfeeinrichtungen wie dem Waldhaus. „Ich danke den Beschäftigten für ihren täglichen Einsatz, 365 Tage im Jahr.“ Ein „Seitenwechsel“, wie er im Rahmen dieses Projektes stattfindet, ist ebenfalls von signifikanter Bedeutung. „Die Adressatinnen und Adressaten der Sozialen Arbeit sollen dadurch ein Gesicht und eine Stimme erhalten“, erläuterte Christian Braunagel die Intentionen des Paritätischen weiter. „Die Politik reagiert nur dort, wo jemand hörbar und sichtbar wird.“ Dieser Vormittag in Hildrizhausen war dazu ein wichtiger Anstoß.